Der Hauchenbergmusikring besteht seit 1953. Es ist ein ungezwungener Zusammenschluss der Musikkapellen rund um den Hauchenberg.

Einmal im Jahr findet das Hauchenberg-Musikring-Treffen statt. Dort treffen sich alle Musikkapellen zu einem großen Fest. Es wird gemeinsam musiziert, jeder kennt jeden. Das Fest ist ein Highlight im Kulturangebot der Gemeinden und ist auch bei Touristen sehr beliebt.

Die Ringkapellen

Dorfmusik Diepolz
Harmonie-Musik-Gesellschaft Weitnau
Musikkapelle Buchenberg
Musikkapelle Ebratshofen
Musikkapelle Hellengerst-Rechtis
Musikkapelle Kleinweiler-Hofen
Musikkapelle Missen-Wilhams
Musikkapelle Niedersonthofen
Musikkapelle Wengen
Musikkapelle Sibratshofen 

Chronik des Musikring Hauchenberg

Die Musikkapellen Hellengerst-Rechtis, Sibratshofen und Weitnau veranstalteten auf Initiative von Martin Haggenmüller, Dirigent der Musikkapelle Hellengerst-Rechtis, an einem Sonntagnachmittag im Jahre 1949 in Weitnau ein Gemeinschaftskonzert. Die Resonanz war sowohl bei den Musikanten, als auch bei der Bevölkerung sehr groß, so dass man im darauf-folgenden Jahr ein Kameradschaftstreffen in größerem Umfang anberaumte. Zu dieser Veranstaltung sind die Musikanten von Buchenberg, Diepolz, Hellengerst-Rechtis, Missen-Wilhams, Sibratshofen und Wengen nach Weitnau gekommen. Als in den Jahren 1951 und 1952 kein Musikfest in unserer Gegend stattfand, wurde von Haggenmüller erneut die Idee aufgegriffen, einen sogenannten Musikring zu gründen, mit dem Ziel, das musikalische Niveau zu heben und die Kameradschaft unter den Nachbarskapellen zu pflegen. Er wurde dabei unterstützt von Gottlieb Rasch, Dirigent der Harmonie-Musik Weitnau und Oberlehrer Heinrich Herz, Dirigent der Musikkapelle Wengen.

So fand im Juli 1953 auf dem Sportplatz in Wengen das erste Kameradschaftstreffen des neu kreierten Musikringes mit den Kapellen Buchenberg, Diepolz, Hellengerst-Rechtis, Missen-Wilhams, Sibratshofen, Weitnau und Wengen statt. Sogar Bundesmusikdirektor Paul Kuen aus Sulzberg fungierte als Wertungsrichter bei den Ehrenvorträgen. Aber nur fünf Kapellen beteiligten sich am Wettspiel, die alle mit „sehr gut“ beurteilt wurden. Der Preisrichter spricht den Dirigenten und Musikern seine vollste Anerkennung aus. „Es war bei allen Musikkameraden eine Musizierfreudigkeit zu spüren, kein bloßes Musikantentum, das eben herunterspielt, was gerade dasteht, sondern ein freudiges Geben aus einer fröhlichen Seele heraus.“ Am Vorabend dieses Festtages verstarb jedoch unverhofft Martin Haggenmüller. Noch kurz zuvor richtete Haggenmüller an seinen jüngeren Dirigentenkollegen Gottlieb Rasch die Bitte, seine Idee auch nach seinem Tode weiterzuführen. So wurde Gottlieb Rasch zum künftigen Ringleiter ernannt.

Zu den oben genannten Kapellen kamen 1956 Kleinweiler-Hofen, 1960 Niedersonthofen und 1966 Ebratshofen hinzu.

Seit 1955 wurde in jedem Jahr ein Kameradschaftstreffen durchgeführt. Ab 1956 hat Sepp Hug, Dirigent der Musikkapelle Sibratshofen, über die jährlich stattfindenden Ringversamm-lungen Protokoll geführt.

Während die ersten vier Ringtreffen noch unter freiem Himmel gefeiert wurden, war es die Kapelle Kleinweiler-Hofen, die 1958 erstmals das Musikertreffen in einem Zelt durchführte.

Nach längerem „Tauziehen“ wurde bei der Ringversammlung am 10.09.1960 in Rechtis eine Einigung über die Bezeichnung des Zusammenschlusses erzielt und ihm der Name „MUSIKRING HAUCHENBERG“ verliehen. Zwei Jahre später, im Oktober 1962, wurde auch verbindlich festgelegt, dass der Ring nicht mehr als 10 Kapellen umfassen soll.

Der mehrmalige Vorschlag, die Kameradschaftstreffen mit einem Wertungsspiel zu verbin-den, scheiterte am Widerstand der Mehrheit, es sollte dies weiterhin den „übergeordneten“ Bezirksmusikfesten vorbehalten bleiben.

Bei der Ringversammlung am 21.08.1966 in Buchenberg äußerte Ringleiter Gottlieb Rasch den Wunsch, infolge seines angegriffenen Gesundheitszustandes einen Stellvertreter zu be-nennen. Die Versammlung wählte Dirigent Max Weh aus Diepolz in dieses Amt. Schon ein halbes Jahr später starb dann Gottlieb Rasch.

Am 13.05.1967 wurde eine außerordentliche Ringversammlung nach Weitnau einberufen, um einen neuen Ringleiter zu ermitteln. Nachdem die Versammlung zwar den Wunsch äußerte, der bisherige Stellvertreter Max Weh möge dieses Amt übernehmen, lehnte dieser das Ansinnen ab mit der Begründung, er sei bereits mit Ämtern überhäuft. Von den beiden vor-geschlagenen Dirigenten Sepp Hug, Sibratshofen und Anton Röhle, Rechtis wurde Sepp Hug, bisher Schriftführer, zum neuen Ringleiter gewählt. Als Stellvertreter wurde Max Weh wieder gewählt, zum Schriftführer und Kassier Josef Finkel, Vorstand der Kapelle Buchenberg.

Dieses Vorstandstrio stand dann 15 Jahre lang an der Spitze des Musikringes Hauchenberg. 1982 wählte man dann auf Wunsch der verdienten Führungsmannschaft eine komplett neue Vorstandschaft. Neuer Ringleiter wurde Fritz Klein, Dirigent der Musikkapelle Hellengerst-Rechtis, sein Stellvertreter Michael Filser, Vorstand der Dorfmusik Diepolz. Die Geschäftsführung übernahm Andreas Mahler, Vorstand der Musikkapelle Missen-Wilhams. Sepp Hug ernannte man einstimmig zum Ehrenringleiter.

Beim Musikfest 1997 wurde erstmals in Kleinweiler-Hofen die Reihenfolge der Ehrenvorträge ausgelost. Die Auslosung hat sich bewährt und wird heute noch praktiziert.

1997 lehnten Fritz Klein und sein Stellvertreter Michael Filser aus Altersgründen eine Wie-derwahl ab. Fritz Klein wurde zum Ehrenringleiter ernannt und beim Musikfest im darauffol-genden Jahr in Diepolz öffentlich geehrt. Die Versammlung wählte Josef Rist, Vorstand der Musikkapelle Hellengerst-Rechtis zum neuen Ringleiter und Bernhard Klepf, Vorstand der Dorfmusik Diepolz, zum Stellvertreter. Da Klepf bereits nach zwei Jahren zurückgetreten ist, wurde 1999 Hans-Jürgen Seger, Dirigent der Musikkapelle Wengen, zum Ringleiter-Stellvertreter gewählt.

Nach 20-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer legte Andreas Mahler 2002 sein Amt nieder. Dank und Anerkennung für seine vorbildliche Amtsführung wurde ihm vom Ringleiter beim Weihnachtskonzert 2002 in Missen ausgesprochen.

Obwohl der „Hauchenberg Musikring“ kein eingetragener Verein ist, auch niemals eine richtige Gründungsversammlung stattgefunden hat und auch keine Vereinssatzung vorliegt, funktioniert dieser Zusammenschluss von 10 Musikkapellen schon seit über 50 Jahren problemlos.

Rückblickend kann mit Stolz festgestellt werden, dass der von musikalischen Idealen und Kameradschaftsgeist geprägte Gedanke von Martin Haggenmüller reiche Frucht getragen und den „Hauchenberg Musikring“ mit seinen alljährlichen Musikfesten für die Beteiligten, aber auch für die gesamte Bevölkerung zu einer nicht mehr wegzudenkenden Einrichtung gemacht hat. Äußerst erfreulich ist auch, dass der „Hauchenberg Musikring“, anfangs noch als Staat im Staate betrachtet, längst auch seitens des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes seine Anerkennung erfahren hat und voll akzeptiert wird.

(aus verschiedenen Chroniken)

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